Maibaumsetzen in Schwertberg wird zum Politikum
Eine jahrzehntelange Tradition hat das Maibaumaufstellen der SPÖ Ortsorganisation am Marktplatz in Schwertberg.
Damit soll nächstes Jahr aber Schluss sein, geht es nach dem Willen von ÖVP Bürgermeister Max Oberleitner. In einem Gespräch teilte er das Vizebürgermeister Karl Weilig vor kurzem mit. Karl Weilig konnte dem nicht zustimmen ohne vorher mit dem Parteivorstand geredet zu haben. Nach der Absprache mit der Schwertberger Vorsitzenden Abg. z. Nationalrat Marianne Gusenbauer-Jäger und den aktiven Mitgliedern wurde rückgemeldet, dass weiter an der Tradition festgehalten wird.
Daher versucht Oberleitner nun am 10. November durch einen Gemeinderatsbeschluss aus dem Fest eine Gemeindeveranstaltung zu machen. Der Erlös soll in den Sozialfond oder an Schwertberger Vereine fließen.
Für die SPÖ-Vorsitzende Marianne Gusenbauer-Jäger ist das ein Vorwand um parteipolitische Taktik zu tarnen: „Hier geht es nur darum, einen politischen Mitbewerber zu schwächen! Es wurde im Vorfeld nicht mit mir oder meinen Stellvertretern in der Organisation darüber gesprochen. Anscheinend wurden aber bereits im Vorfeld mit ÖVP nahestehenden Gruppierungen diverse Abstimmungen bezüglich Veranstaltung und Termine gemacht.“
„In meiner aktiven Zeit als Vizebürgermeister und auch davor wäre mir nie in den Sinn gekommen, andere Parteien in Schwertberg in ihren öffentlichen Aktivitäten derart zu behindern. Wir haben dieses Fest immer gerne für die Schwertbergerinnen und Schwertberger veranstaltet, dabei ist es nicht ums Geld gegangen. Die letzten 2 Jahre haben wir wegen des Schlechtwetters sogar draufgelegt. Auch bei gutem Wetter ist nur ein kleiner Gewinn drinnen, die Aufwendungen für den Maibaum, die Musik und das Drumherum sind nicht zu unterschätzen. Ein Erlös mit dem man wirklich jemanden unterstützen kann ist nicht drinnen“ so der stellvertretende Vorsitzende Manfred Astleitner.
„Die Gemeinde hat einen gut dotierten Sozialfond, der wegen der guten wirtschaftlichen Lage jederzeit aufgestockt werden kann“ berichtet Vizebürgermeister Karl Weilig, „sollte es trotzdem notwendig sein, eine Benefizveranstaltung zu machen, ist die Schwertberger SPÖ gerne bereit, an einem anderen Termin, hier tatkräftig mitzuhelfen.“
Seitens der SPÖ Fraktion appelliert man an die Grünen und Freiheitlichen Gemeinderatsmitglieder dieses durchschaubare Politspielchen nicht zu unterstützen. „Mich erinnert das Ganze schon fast an undemokratische Vorgänge auf Regierungsebene im Osten Europas“, so Fraktionsobmann KR Herbert Muschitz. „Einmal an der Macht, wird diese voll genutzt um vermeintliche Gegner zu blockieren!“
Gespannt darf man auf den Ausgang der Abstimmung am Donnerstag sein, seitens der SPÖ Schwertberg stellt man die Zuständigkeit des Gemeinderates in dieser Causa in Frage. Eine Aufsichtsbeschwerde an das Land OÖ ist, egal welcher Ausgang, nicht ausgeschlossen. Gut für die weitere Zusammenarbeit in Schwertberg ist diese Vorgangsweise des Bürgermeisters nicht, soviel ist sicher.